Wettervorhersage: sonnig bis leicht bewölkt
Sonnenaufgang: 05:59 Uhr
Sonnenuntergang: 18:19 Uhr
Kikkikriiikiiiii … Guten Morgen La Digue, es ist 04:10 Uhr und der Hahn im Garten ist aufgewacht… Aber irgendwie auch lustig. Mitten im indischen Ozean kräht ein Hahn und weckt uns. Wahrscheinlich hat er gerade das Frühstücksei gelegt. Aber wir waren wach und haben nur noch ein wenig vor uns hingedöst. Um sechs sind wir dann aufgebrochen und sind die Insel Richtung Norden gelaufen. Die Luft war warm, aber schön – nicht so drückend. Es waren kaum Menschen unterwegs und es war einfach eine wunderschöne Atmosphäre. Auf dem Weg am Hafen vorbei kommt man irgendwann an einen wunderschön angelegten Friedhof. Die Toten haben Blick auf’s Meer. Könnte schöner nicht sein…
Es war gerade Flut und viele Strände waren kaum sichtbar, Wasser überall. Überall gab es kleine Buden, an denen man zu späterer Stunde frische Fruchtsäfte kaufen kann. Und dann war dort eine Bude mit einer tollen Bemalung. Und zwei Schildkröten drauf. Sie sahen aus wie in 3D aufgemalt. Das wollte ich mir aus nächster Nähe ansehen. Von wegen angemalt. Da lagen da zwei große Riesenschildkröten und schliefen. Ich habe mich kaum eingekriegt vor Freude. Ich finde Schildkröten ja einfach nur toll und mein Traum war immer, irgendwann auf die Galapagos Inseln zu fahren, nur wegen der Schildkröten. Den Weg kann ich mir sparen. Hier liegen gerade zwei in freier Wildbahn vor mir und lassen sich streicheln. Es war sehr sehr schwer, mich von dieser Stelle wegzubekommen…
Aber die Natur hat soviel zu bieten. Und dann kam mein nächstes Highlight: winzig kleine Miezekatzen!!! An einer kleinen Hotelanlage saß eine Dame draußen auf der Terrasse und ganz viele kleine Katzen um sie herum. Da habe ich nur gestrahlt, aber noch nichts gesagt… Auf dem Rückweg später habe ich mitbekommen, dass sie Deutsche ist und dort ihren Urlaub verbringt. Sie liebt – wie ich – Katzen und hat die Lütten immer gefüttert. Einer der kleinen Tiger ließ sich sogar auf den Arm nehmen. Oje, am liebsten hätte ich alle mitgenommen. An denen ist ja kaum was dran und sie sind sicher gefundenes Fressen für die Hunde… Da mag ich gar nicht dran denken. Es fiel mir schwer, wieder zurückzugehen. Aber der Magen sagte, er hätte Hunger…
Auf dem Rückweg musste natürlich ein weiterer Stopp bei den Schildkröten eingelegt werden. Wir haben gerade von der „Katzendame“ erfahren, dass die beiden Schildkröten zu einem Hotel gehören, das in der Nähe ist, die beiden dann aber irgendwann die Strandbude für sich entdeckt haben und seitdem dort „wohnen“, weil sie dort die Obstreste bekommen und somit gut genährt werden. Ach, was sind die süß…
Nach 5 km Fußweg am frühen Morgen waren wir dann auch wieder in unserem Bungalow angekommen. Und da durfte ich mal wieder feststellen, was für einen tollen Mann ich doch habe. Er hat uns ein wundervolles Frühstück gezaubert, mit Spiegelei und allem was dazugehört. Einfach großartig. Besuch haben wir auch bekommen: Paris war da und wollte explizit von Boris gekrault werden. Wahrscheinlich ein schwuler Hund. Aber Boris mag Hunde nicht wirklich und das fand Paris doof, hat sich hin- und hergewälzt… Hat alles nichts genützt. Boris ist nicht schwach geworden. Aber ich habe Paris dann ein wenig am Bauch gestreichelt… Ist doch eigentlich auch schöner als Rüde von einem weiblichen Wesen gestreichelt zu werden, oder doch nicht?!
Den Vormittag haben wir uns auf der Terrasse des Bungalows aufgehalten. Erst wollten wir uns ein Fahrrad mieten, haben aber beschlossen, dass wir die andere Seite der Inseln am Nachmittag auch zu Fuß erkunden. Mittags hat Boris uns zwei Hamburger geholt aus einem kleinen Restaurant. Superlecker und mit Ananas, kann ich nur empfehlen. Besser als jedes Toast Hawai.
Nach dem Essen haben wir beschlossen, ein Verdauungsspaziergang ist genau das richtige und wir haben unsere sieben Sachen gepackt und sind losgelaufen. Diesmal Richtung Norden zum „Freilichtmuseum“ – dort gibt es auch Schildkröten und den mit Abstand schönsten und bekanntesten Strand der Insel bzw. der Seychellen überhaupt, den „Anse Source d’Argent“. Schauen wir mal, ob es dort auch genauso aussieht wie auf Bildern im Internet. Bisher waren die Fotos im Netz ja überall identisch mit dem was man wirklich gesehen hat. Das Hotel Sands Suites Resort & Spa sah genauso aus auf Fotos wie in der Realität, das Guesthouse Domaine Les Rochers auch… Eigentlich kann es so ja nicht weitergehen…
Dann kamen die Schildkröten und ich war im Paradies. Sie waren dort zwar in einem abgetrennten Bereich, fühlten sich aber glaube ich recht wohl. Außerdem konnte man sie füttern. Dort habe ich E.T. wiedergetroffen, er lebt. Und auch ein paar Helden aus „Jurassic Parc“ leben dort. Ich und meine Schildkröten… Hätte stundenlang dort sein können. Aber es gab leider auch verdammt viele Mücken und was ich nicht bedacht habe, mich mit Mückenschutz einzusprühen, aber immerhin war ich eingecremt. Allerdings hätte ich lieber einen Sonnenbrand gehabt als die Mückenstiche, die ich mir dort aufgesackt habe. Böse Viecher.
In der Nähe der großen Schildkröten, die übrigens zwischen 30 und 100 Jahre alt sind, gab es auch ein kleines Gehege mit kleinen halbstarken und frisch geschlüpften Schildis. Kaum vorstellbar, dass dies mal solche Riesen werden.
Weiter ging es auf dem Gelände und links und rechts befand sich eine toll angelegte Vanilleplantage. Dort konnte man einfach so durchwandern und gucken. Schon sehr interessant, vor allem wenn man weiß, wie teuer richtig gute Vanille bei uns hier in Deutschland ist. Und natürlich gab es da noch ein paar Mücken…
Und dann noch ein paar Meter weiter kam er: der Anse Source d’Argent… Und ich muss sagen: ich war überwältigt. Wir haben ja in den letzten Jahren schon viel von der Welt gesehen, aber sowas habe ich noch nie gesehen. Für mich eigentlich ein Favorit für ein Weltwunder. Es war beeindruckend, atemberaubend, wunderschön. Solche Steinformationen in Verbindung mit Traumstränden. Hammer. Da gerade Ebbe war, konnte man – bitte immer mit Badeschuhen – durch das Wasser laufen. Eine Seegurke wanderte mir auch über den Weg. Diesen Moment konnte man einfach nur genießen. Und es kam sogar noch die Sonne raus!!!
Auf unserem Rückweg wurde es voll: ein AIDA Ausflug ist angekommen. Schnell weg. Wir war so glücklich, dass wir eine weitere Nacht auf dieser bezaubernden Insel verbringen dürfen und nicht zurück auf’s Schiff müssen. Bisher haben wir alles richtig gemacht. Auf dem Rückweg ist mir eine kleine Eisbude über den Weg gelaufen. Ich mache mir nicht viel aus Eis, aber wenn es Softeis Schokolade gibt, kann ich nicht nein sagen. Gott, es war so lecker!!! Da wir am Ende des Tages gute 15 km gelaufen sind, war so ein Softeis locker drin. Dann haben wir noch einen Supermarkt gefunden, der zwar wesentlich kleiner war als der „große“, dafür mehr Auswahl hatte und um einiges günstiger war. Das Abendessen haben wir im Bungalow eingenommen. Toast, Oliven, frisches Obst… Reicht um glücklich zu sein.
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