Wettervorhersage: sonnig bis leicht bewölkt bei 26°C
Sonnenaufgang: 05:28 Uhr
Sonnenuntergang: 18:18 Uhr
Heute haben wir uns – bekloppt wie wir sind – den Wecker auf 04.45 Uhr gestellt. Das nenne ich Urlaub. Wir dachten uns, schauen wir uns den schönen Sonnenaufgang direkt vor den Seychellen an. Als wir draußen waren, kam uns Sturm und Regen entgegen, an einen schönen Sonnenaufgang war noch nicht zu denken. Also zurück auf die Kabine und ein wenig rumgetüdelt bevor wir dann gegen 06:00 Uhr wieder rausgegangen sind. Das Wetter hat sich ein wenig beruhig und es war ein schöner Regenbogen sichtbar. Regenbogen bedeutet ja – wie der Name schon sagt – es muss irgendwo Regen gegeben haben. Aber dieser nahm langsam aber sicher ab.
Der Lotse kam wie bestellt um Punkt 07:00 Uhr an Bord. Wir sind dann auch – wie immer und diesmal auch wie viele andere – um 07:30 Uhr ins Selection zum Frühstücken gegangen. Es war brechend voll, so dass wir uns nur auf das Nötigste beschränkt haben. Wir mussten ja unsere Fähre bekommen und dort erstmal hinkommen.
Die Schiffsfreigabe erfolgte um 08:20 Uhr und es kam noch die Durchsage vom Kapitän, dass die AIDAaura morgen Abend (also am 06.12.2017) am Abend ablegt und dann auf Reede liegen wird. Es gibt wohl immer nur Liegezeiten von 36 Stunden, danach müssen die Frachtschiffe den Platz erhalten, um die Waren für die Insel zu entladen. Uns egal, wir fahren nach La Digue. Wir sind dann relativ zügig nach Schiffsfreigabe von Bord gegangen und wurden durch Musik und tanzende, dunkelhäutige Schönheiten (oder auch nicht) begrüßt. Da der Weg zum Fährterminal 1,9 km betrug haben wir beschlossen, das können wir laufen. Und das war in der Tat überhaupt kein Problem. Die Strecke ist nicht schön, denn das Schiff liegt in einem stinkenden Industriehafen, in dem auch Fisch verarbeitet wird. Ich möchte heute Abend nicht an Bord sein und draußen sitzen…. Am Fährterminal von www.seyferry.com waren wir schneller als gedacht. Dort angekommen mußten wir die von uns schon vorab online gekauften Vouchers in richtige Tickets umtauschen und unsere Koffer wurden uns abgenommen. Dann haben wir der Weihnachtsmusik gelauscht, die von nebenan – einem Restaurant – kam, dort hatte eine Kindergartenklasse ihre Weihnachtsfeier. Lauter kleine dunkelhäutige Zwerge mit Weihnachtsmützen auf dem Kopf. Das war echt süß. Das schönste für die Lütten war, wenn mal wieder ein Luftballon geplatzt ist.
Unsere Fähre von Mahé nach Praslin hatte leider ein wenig Verspätung, aber es wurde uns versichert, die Anschlussfähre nach La Digue auf uns wartet. Dann kam die Fähre an und wir hatten uns – glücklicherweise – die Business Class gebucht, die sogenannte Laszio Lounge. Ich kann jedem hier nur empfehlen, spart nicht die € 15,-- pro Person / Strecke und bucht diese Schiffsklasse. Die Sitze sind saubequem, es gibt einen kleinen Snack sowie etwas zu trinken und ist sehr ruhig. Die See war extrem rau und selbst ich hatte bei der einstündigen Überfahrt leichte Probleme und habe immer wieder den Horizont gesucht. Als wir endlich auf Praslin ankamen mußten wir durch die Economy Class – und es hat einfach nur bestalisch nach … gerochen. Da waren sehr viele seekrank. Ein Glück haben wir davon im oberen Teil nichts mitbekommen.
Auf Praslin musste ich unseren Onlinevoucher auch in ein Ticket umtauschen, was problemlos möglich war. Die ursprüngliche Fähre war natürlich weg, aber es gab eine zusätzliche Fähre, die – wie sich später herausstellte – viel angenehmer war. Lange warten mußten wir nicht und dann ging es ca. 20 Minuten weiter Richtung La Digue. Diesmal ohne Seegang und mit strahlendem Sonnenschein. Hätte ich mich nur eingecremt….
Der Fährhafen – liebevoll Jetty genannt – ist sehr zentral auf der Insel La Digue. Unser Guesthouse, welches wir bei www.booking.com gebucht haben, war gerade mal 10 Minuten zu Fuß vom Anleger entfernt. Und dann waren wir – mal wieder – im Paradies: Das Guesthouse Domaine les Rochers (www.domainelesrochers.com). Wir wurden sehr sehr herzlich durch Kostas – dem Inhaber dieses Paradieses – begrüßt. Er hat uns sehr viel erklärt, wo wir was finden und uns einen hervorragenden frischen Maracujasaft als Begrüßungsgetränk zubereitet. Der schmeckte nach mehr. Wir wurden auch gleich von Bella begrüßt, einer kleinen Hundedame. Paris war der Bruder, obwohl das eher auch weiblich klingt, aber es war gut sichtbar, dass Paris kein Weibchen war… Wir wurden zu unserem Bungalow geführt, welches eine Oase im Grünen war. Traumhaft. Auf der Terrasse diverse Sitzmöglichkeiten. Im Bungalow war alles liebevoll hergerichtet, Kerzen brannten, Blumenschmuck überall. Die Küche – vollausgestattet – war auch klasse. Der Kühlschrank war mit einem Starterpack gefüllt: Frische Eier (die Hühner laufen überall rum), Milch, Wasser, frisches Obst (direkt von den Bäumen im Paradies), Toastbrot, Butter, Marmelade, Saft. Alles was wir benötigen um zu frühstücken. Und es gab Miezekatzen. Da war ich glücklich. Und noch besser: es gab auch Babymiezekatzen. Ich bleibe hier!
Nachdem wir unseren kleinen Koffer ausgepackt haben, uns ein wenig frischgemacht und eingecremt haben (!!!) sind wir ein wenig spazieren gegangen. Wir waren hungrig und haben ein kleines Restaurant gefunden, das Creolische Küche anbietet. Ich dachte mir, da bestelle ich mir glatt mal einen frischen Kokosnusssaft. Und dann wurde die Kokosnuss von der Palme vor uns direkt vom Baum geholt und mir im Anschluss serviert. Ich habe noch nie in meinem Leben so eine frische Kokosnuss getrunken und im Anschluss gegessen. Wir haben sie ausgelöffelt. Hammer. Boris hat sich für ein typisches Creolische Gericht entschieden: Fish & Chips. Okay, eher nicht creolisch. Ich dafür schon und es war sehr lecker. Auf dem Rückweg haben wir nach etwas längerem Suchen einen Supermarkt gefunden – nun ja, ein kleiner Kaufsmannsladen halt und – wie sich später herausstellte – absolut überteuert.
Im Anschluss haben wir entspannt auf unserer Terrasse gesessen und den späten Nachmittag genossen. Und ich durfte feststellen, dass ich ganz schön verbrannt war. Aber es tat erstaunlicherweise nicht weh. Es war nur rot, aber aus rot wird bekanntlich braun.
In unserem Garten wachsen um uns herum übrigens die Maracuja’s direkt am Baum. Da können wir uns jederzeit bedienen. Großartig. Am Abend haben wir uns dann Toast gemacht und ein paar kleine Supermarktschweinereien gegessen…
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