AIDAmar vom 09.02.2016 bis zum 27.02.2016 Transatlantik von La Romana nach Hamburg

Ponta Delgada auf den Azoren (Insel Sao Miguel) am Freitag, den 19. Februar 2016

 


Liegeplatz:                 Passenger Terminal Portas do Mar (direkt in der Stadt)
Liegezeit:                   10:00 Uhr bis 06:00 Uhr am 20.02.2016 (Overnight)

Wettervorschau:        leicht bewölkt, 16 Grad

Sonnenaufgang:         07:26 Uhr
Sonnenuntergang:      18:25 Uhr
Nächste Etappe:         818 Seemeilen (1.515 Kilometer) bis Porto / Leixões

Etwa 1.500 Kilometer westlich der portugiesischen Küste liegt im Atlantik das Inselarchipel der Azoren. São Miguel ist dessen Hauptinsel und gehört zur östlichen Gruppe. Sie ist die größte unter ihnen, erstreckt sich auf einer Fläche von 746 Quadratkilometern, ist knapp 64 Kilometer lang, 16 Kilometer breit und hat 155 Kilometer Küstenlinie zu bieten. Auf São Miguel leben gut 140.000 Menschen, 65.000 davon in der Hauptstadt Ponta Delgada und Umgebung, die gleichzeitig die größte Stadt des gesamten Archipels ist. „Dünne Spitze“ bedeutet ihr Name, der von der kleinen Landspitze herrührt, auf der die Stadt entstanden ist.

 

Es war einfach schön, endlich wieder Land zu sehen obwohl ich sagen muss, dass die fünf Tage wahnsinnig schnell vorbeigegangen sind. Hatte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt. Und wir fanden es total entspannt. Eine Reise bestehend aus Seetagen könnte uns in Zukunft öfter gefallen.

 

Jeder an Bord war glaube ich aufgeregt, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Unser Ausflug ging erst um 13:15 Uhr los, so dass wir Zeit hatten, die Stadt zu erkunden. Das Schiff liegt sehr zentral, der Hafen ist hübsch angelegt. Das erste Café war unseres: Cappuccino mit viiiiel Zimt (typisch für Portugal) und Pasteis de Nata. Kleine, schweineleckere Puddingtörtchen ?

 

Danach war ein Spaziergang in der Stadt angesagt. Leider gibt es keine Fußgängerzone, sondern nur viele kleine schmale Straßen. Aber ganz niedlich irgendwie. Ein Hauch Großstadt weht an der Uferpromenade im Anblick der Kulisse Ponta Delgadas. Doch ist die Hauptstadt mit den vier Gemeinden Santa Clara, São Jose, São Pedro und São Sebastião trotz ihrer Bedeutung als wirtschaftliches Zentrum der Azoren gemütlich und im Kern auch historisch geblieben. Viele alte Kirchen, Parks und Plätze sowie kleine Paläste prägen das Stadtbild. Das Leben pulsiert an der Avenida Infante Dom Henrique, wo Banken, Büros und Geschäfte ihren Sitz haben.

 

Zentraler Platz ist der Largo de Gonçalo Velho Cabral, benannt nach dem ersten Inselverwalter, dem hier auch ein Denkmal errichtet wurde. Wie die meisten Gehwege ist auch der Platz kontrastreich im Schwarz der Basalt- und Weiß der Kalksteine gepflastert. Kaum vorstellbar, dass sich hier im 18. und 19. Jahrhundert der Hafen befand. Reste davon findet man noch heute am Café Mascote, dessen älterer Gebäudeteil einst ein Stück der Hafenbebauung war. Das Stadttor Portas da Cidade aus dem Jahr 1783 mit seinen drei Bögen bildete am alten Hafen die Eingangspforte zur Stadt, bevor es 1947 an seinen heutigen Platz umgesiedelt wurde und als Wahrzeichen Ponta Delgadas gilt.

 

Das Rathaus aus dem Jahr 1724 findet man am Largo da República. Im angrenzenden barocken Turm läutet noch immer eine Glocke aus dem 16. Jahrhundert, die älteste Glocke der Azoren. Die Statue vor dem Rathaus stellt den Schutzheiligen der Insel, São Miguel, dar. Das Phänomen des Platzes Praça 5 de Outubro ist der große australische Eisenholzbaum. Er wurde 1870 gepflanzt und hat seitdem die Jahrhunderte überdauert. Zwei schöne Kirchen befinden sich ganz in der Nähe: die Igreja de São José und die Klosterkirche Igreja de Nossa Senhora da Esperança. Erstere stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde in rund 60 Jahren errichtet. Noch heute ist das dreischiffige Gotteshaus der größte Kirchenbau auf den Azoren. Im unteren Chor der schmale Klosterkirche Nossa Senhora da Esperança findet man die mit Juwelen besetzte Figur des Senhor Santo Cristo dos Milagres.

 

Einen schönen Blick auf Ponta Delgada hat man vom Forte de Sao Braz aus, das zum Schutz vor Piraten im 16. Jahrhundert errichtet wurde. Heute hat hier die Armee ihren Sitz. Ebenfalls eine gute Sicht genießt man vom Vorplatz der Ermida da Nossa Senhora de Mãe de Deus aus. Sie wurde 1925 auf einem kleinen Hügel gebaut. Eines der wichtigsten Museen der Azoren ist das Museu Carlos Machado, das bereits 1876 gegründet wurde und seit 1930 im ehemaligen  Kloster Convento des Santo André untergebracht ist. Dargestellt wird das Leben auf den Azoren mit all seinen Facetten. Es gibt Ausstellungen zur Geologie, zur Geschichte, zum Ackerbau und zum Handwerk sowie eine Spielzeugsammlung und eine Präsentation von Azulejos. Auch zahlreiche Paläste schmücken das Stadtbild. Dazu gehören der Palácio da Conceição aus dem 17. Jahrhundert, der Palácio de Fonte Bela (1839), heute ein Gymnasium, sowie der Palácio Santa Catarina, in dem einst der Gouverneur residierte. Erholung finden die Hauptstädter im Stadtgarten Jardim António Borges. Er wurde im 19. Jahrhundert als Privatgarten des Ananaszüchters Borges angelegt. Eine romantische Brücke, uralte Farne, Fontänen und Wasserspiele laden Erholungssuchende zum Verweilen ein. Die Kanäle des Gartens nutzten die Herrschaften früher für kleine Bootsausflüge.

 

Dann ging es zurück zum Schiff, einen kleine Stärkung und dann war der Ausflug dran. Nach ca. 30 Minuten Busfahrt haben wir den Ort "Ribeira Grande" erreicht. Eine kleine - wie ich allerdings finde unspektakuläre - Kleinstadt. Nach ca. 30 Minuten Aufenthalt ging es weiter zum Aussichtspunkt "Pico de Ferro" mit Blick in das Tal von Furnas. Wir hatten Glück und konnten den Ausblick genießen, was wohl aufgrund der niedrigen Wolkendecke recht selten ist. Danach ging es weiter zum Botanischen Garten "Terra Nostra" in Furnas. Ein Traum! Wir hatten eine geführte Tour dort, man kann aber locker den ganzen Tag dort verbringen. Wunderschön!

 

Danach eine kurze Weiterfahrt zu den heißen - und stinkenden - Quellen von Furnas. Ein Duft von verfaulten Eiern hing in der Luft. Aber es war beeindruckend, wie aktiv hier die Erde noch ist. Wohnen möchte ich hier nicht.

 

Dann hatten wir die Rückfahrt zurück zum Schiff und waren gegen 18:30 Uhr hier.

 

Ich muss sagen, die Insel war ein Traum. Irgendwie eine Mischung aus Island mit den Quellen, La Palma und dem Schwarzwald und hunderten von Kühen. Total grün, bergig, einzigartig. Gäbe es hier schöne Strände, ein tolles Reiseziel. Ich hoffe, wir kommen irgendwann wieder hier her – gern auch ein paar Tage länger!

 

Und zum krönenden Abschluss ging es ins Rossini. Man gönnt sich ja sonst nichts.

 

Und dann morgen ENDLICH wieder ein Seetag - wird aber auch Zeit - artet ja sonst in Streß aus

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