Mittwoch, der 14. September 2016 - St. John's in Kanada

Neufundland / Kanada

St. John's am Mittwoch, den 14. September 2016

 

4 1/2 Stunden vor deutscher Zeit - man beachte die halbe Stunde ?

 

Liegeplatz:            Pier 10 und 11 - mitten im Stadtzentrum

Liegezeit:              08:00 Uhr bis zum 20:00 Uhr

 

Wettervorschau:   sonnig, 20° Grad


Sonnenaufgang:   06:34 Uhr


Sonnenuntergang: 19:12 Uhr

 


Nächste Etappe:   538 Seemeilen (996 Kilometer) bis Halifax

Das Herz Neufundlands und Labradors, der ältesten Provinz Kanadas, schlägt in der Hauptstadt St. John's. Sie liegt an der Südostküste auf der Halbinsel Avalon und gilt als älteste Stadt Nordamerikas. Insgesamt umfasst die gesamte Provinz eine Fläche von rund 405.000 km2 und zählt etwa 500.000 Einwohner; 180.000 davon leben in der Hauptstadt. Ein schöner Naturhafen, farbenfrohe Holzhäuser und Bauten aus der Kolonialzeit verleihen der Hafenstadt auch heute noch einen viktorianischen Charme.

 

ESSEN UND TRINKEN

 

Das typisch kanadische Nationalgericht gibt es eigentlich nicht. Auf dem Speiseplan geht es so bunt zu, wie in den Provinzen selbst. Die Vielfalt macht’s! Französische und britische Einwanderer brachten ihre traditionellen Gerichte mit, aber meist fehlten ein paar Zutaten. Daher wandelten sie ihr klassisches Essen einfach ein wenig ab. So ersetzt etwa der berühmte und vitaminreiche Ahornsirup in vielen Fällen den Zucker. Und zugegeben, er schmeckt auch einfach total lecker.

 

In den Atlantikprovinzen deckt natürlich regelmäßig das Meer den Tisch. Vor allem Lobster ist unumgänglich. Köstlicher Höhepunkt eines Diners sind oft die leckeren „Chowders“, sahnige Fischsuppen mit Muschel- oder Hummereinlage. Diese müssen wir auf jeden Fall noch probieren. Ob hier oder  in Halifax werden wir gucken. Über St. John's sagt man im Übrigen, dass es mehr Bars und Pubs pro Einwohner habe als jede andere nordamerikanische Stadt. Na dann Prost!

 

SEHENSWÜRDIGKEITEN

 

Den wahren, ursprünglichen Charakter der Stadt spürt man wohl am deutlichsten in Hafennähe. Mehr als 500 Jahre bot er Entdeckern und Händlern ebenso wie Soldaten und Seeleuten Schutz und Zuflucht. Aber auch Piraten machten hier gerne „Station“. Bei einem Spaziergang entlang der Waterfront mit den historischen Gebäuden wird diese Zeit fast wieder lebendig.

 

Flaniermeile Nummer eins der Hauptstadt ist indes die George Street, wo zahlreiche Restaurants und Pubs angesiedelt sind. Zusammen mit der Duckworth Street und der Water Street gehört sie zu den ältesten Straßen des Ortes. Es gibzüt auchbzahlreiche kleine Shops in denen Frau definitiv immer etwas finden wird. Ich weiß, wovon ich spreche...

 

Womit die „Newfies“ im Laufe der Jahrhunderte ihren Lebensunterhalt bestritten, welche Kulturen sich entwickelten und wie die Besiedelung ihren Lauf nahm, das erfährt man in "The Rooms". Das im Jahre 2005 eröffnete Kulturzentrum widmet sich der Aufgabe, das historische und kulturelle Erbe der Region zu bewahren und zu schützen. The Rooms setzt sich zusammen aus der St. John’s Art Gallery, dem Newfoundland Museum und den Provincial Archives, die die naturgeschichtliche und maritime Entwicklung zeigen. Exponate der Ureinwohner fehlen genauso wenig wie eine Präsentation des Lebens in den Fischerdörfern.

 

Ein Museum der etwas anderen Art ist das James J. O'Mara Pharmacy Museum. Hier entdeckt man, was in einer Apotheke des 19. Jahrhunderts so alles im Angebot war. Die in England hergestellte Inneneinrichtung stammt noch aus der Zeit um 1880.

Die Bedeutung der Eisenbahn für Neufundland von 1898 bis 1969 zeigt das

Railway Costal Museum. Geschichte kann man aber auch direkt in den Straßen St. John’s erleben. Viele typische, farbenfrohe Häuser, die so genannten Clapboard-Häuser, prägen das Stadtbild. Außerdem zieren zahlreiche historische Kirchen das Stadtbild.

 

Hoch oben auf dem Church Hill thront etwa die Anglican Cathedral of St. John The Baptist, deren Grundstein 1843 gelegt wurde. Sie ist ein schönes Beispiel gotischer Kirchenarchitektur in Nordamerika. Zum Kirchengelände gehört ein kleines Museum. Nicht zu verwechseln mit der Kathedrale mit der Basilica of St. John The Baptist auf dem nördlichen Berg der Hafeneinfahrt. Mit ihren 43 Meter hohen Zwillingstürmen beherrschte sie viele Jahre das Panorama am Hafen.

 

Eine wunderbare Akustik hat die Cochrane Street United Church zu bieten, und die George Street United Church ist die älteste Methodistenkirche in St. John's. Sie wurde 1872 aus neufundländischem Stein erbaut. Die älteste Holzkirche ist hingegen die schwarze St. Thomas Anglican Church aus dem Jahre 1836. Ganz im Kontrast dazu steht mit seinem klassischen Säulenportal das Colonial Building. Es wurde 1850 aus weißem irischen Kalkstein gebaut. Bis 1960 war hier der Sitz der Regierung Neufundlands.

 

Ebenso zu den historischen Häusern der Stadt zählt das Commissariat House, das um 1818 im georgianischen Stil errichtet wurde. Das Court House wurde 1901 eingeweiht und ist ein imponierender, viktorianischer Bau, der ein wenig den Eindruck eines Schlosses erweckt. Hinweis: Nicht alle Gebäude sind der Öffentlichkeit zugänglich, einige können nur von außen besichtigt werden. Zum Wahrzeichen Kanadas ist der 1897 auf dem Berg erbaute Cabot Tower geworden. Er wurde zum 400. Geburtstag der Entdeckung Neufundlands errichtet.

 

UNSER TAG

 

Was für ein schöner Start in den Tag: Der erste Landtag nach vier Seetagen am Stück zeigt sich von seiner allerschönsten Seite! Die Sonne strahlt und das Einlaufen in St. John's ist sehr schön.

 

Normalerweise wäre unsere Liegezeit heute ja ab 14:00 Uhr gewesen und die Sternstunde für die Grünen um 12:30 Uhr zum Einlaufen. Nun dürfen wir heute früh von Bord und bekommen einen Ausflug. Um 08:45 Uhr war Treffen in der AIDAbar. Wir waren schon um 08:30 Uhr dort und dachten, wir sind früh. Falsch gedacht. Ich denke, wir waren spät dran. Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen, aber ich finde es schier unglaublich wie viele Menschen so früh schon Champagner schlabbern. Eine Flasche nach der nächsten wurde geöfnet. Ist es, weil es gratis ist? Keine Ahnung... Wir haben uns für die Orangensaftvariante entschieden und haben noch ein Paar entdeckt, die hatten auch ein gelbes Glas ? Und natürlich die Angestellten. Aber irgendwie bin ich immer geschockt bei sowas... Frei nach dem Motto "Kostenlos?! Oh, meins!" Wie dem auch sei, unser General Manager Nicolas konnte leider bei seiner eigenen Sternstunde nicht dabei sein, weil die Kanadischen Behörden das Schiff unsicher machen wollen. Schade...

 

Beim Ausgang wurden wir sogar von zwei wunderschönen Neufundländern begrüßt... Die Hunde meine ich natürlich. Was für Tiere!

 

Das Schiff liegt direkt in der Stadt und wir freuten uns schon jetzt auf einen Bummel nach dem Ausflug.

 

Es wurden zwei Busse für die Sternstunde angemietet und die Tour war wie folgt geplant: kurze Busfahrt zum Signal Hill, ca. 30 min Aufenthalt. Danach Panoramafahrt durch die Altstadt von St. John’s, vorbei am Regierungsgebäude und den Kirchen der Stadt; ca. 30 min Fahrt zum Cape Spear mit ca. 45 min Aufenthalt am östlichsten Punkt Nordamerikas. Es,wurde aber etwas mehr am Ende, was es zu sehen gab.

 

Zunächst ging es durch die Altstadt und dann auf die andere Seite des Hafens zum Fort Amherst, wo man einentraumhaften Blick auf den Hafen und die AIDAdiva hatte. Dann eine weitere Stadtrundfahrt und hoch zum Signal Hill. Vom Signal Hill bietet sich nicht nur ein grandioser Blick auf die Stadt, die Stätte hat auch historische Bedeutung. An dieser Stelle empfing der italienische Physiker Marconi 1901 das erste transatlantische Signal – das Zeitalter der drahtlosen Nachrichtenübermittlung begann. Der Cabot Tower auf der Bergspitze gilt als eines der Wahrzeichen Kanadas und wurde 1897 zum 400. Jahrestag der Entdeckung Neufundlands erbaut. Bei einer Wanderung den Signal Hill hinab gelangt man auf dem North Head Trail über steinerne Treppen und verschlungene Pfade am Rande der Klippe hinunter ins älteste Viertel der Stadt: The Battery.

 

Leider hatten wir hier nur einen kurzen Aufenthalt und nicht die Chance, bis oben zu laufen. Aber dank des grandiosen Wettersmhattenman auch schon von hier einen einen traumhaften Blick auf die Stadt und den Hafen!

 

Unser Reiseleiter war ein deutscher Student, der seit drei Jahren hier lebt. So erfuhren wir auch ein paar Insider.

 

Zum Thema Jagen: Möchte man Vögel schießen geht man in einen Supermarkt und kauft für fünf Dollar ein Ticket und schwupp, darf man Vögel,schießen.

 

Etwas schwieriger verhält es sich bei Wild. Hier muss man ganze zwei Tage einen Kurs besuchen: am ersten Tag lernt man, wann man was jagen darf. Am zweiten Tag dann, wie man die Waffe richtig rum hält. Herrlich. Dann kann man sich in einer Art Lotterie registrieren lassen und ja nach Glück bekommt man einen Gewinn. Mal ein großer Elch, mal Kleinwild... Na dann, gut Schuss!

 

Von dort fuhren wir weiter durch Quidi Vidi. An Quidi Vidi führt kaum ein Weg vorbei – nicht nur wegen des erfrischenden Biers, das hier in einer kleinen Brauerei aus dem Schmelzwasser von Eisbergen hergestellt wird. Der pittoreske Ort an einer fjordähnlichen Hafenbucht ist mit seinen Stelzenhäusern eines der meistfotografierten Fischerdörfer Neufundlands.

 

Weiter ging es nach Petty Harbour... Ein kleines Fischerdorf mit Charme. Viel zu sehen gab es nicht, aber man ist dort gewesen :-)

 

Und dann waren wir auf dem Weg zum Cape Spear. Hier am östlichsten Punkt des amerikanischen Kontinents ist man Europa am nächsten. Und beimdem Wetter konnte man Irland fast riechen und sehen. Hübsch gemacht dort... Umd auch dort wurden wir von einem wunderhübschen, vierjährigen Neufundländer begrüßt. Nach einem halbstündigen Aufenthalt dort ging es wieder zurück zum Schiff.

 

Danke für den tollen Ausflug, lieber Nicolas!

 

Am Nachmittag sind wir dann bei tollstem Wetter durch den Stadtkern geschlendert und ich habe viele kleine Shops entdeckt. Die waren danach leer. Wie gut, dass wir vier Koffer dabei haben dürfen - ein Dank an Singapore Airlines!

 

Natürlich musste ein Stopp bei Starbucks sein - als kleine Einstimmung auf New York. Leckerer White Chocolate Mocca und Bananenkuchen. Yammi! Und in Neufundland gibt es nicht nur Hunde an Leinen, auch Schweine werden Gassi geführt.

 

Die Freundlichkeit der Menschen hier sticht sehr hervor. Im der Karibik hatten wir auch sehr freundliche Menschen, aber hier wurde dies noch getoppt.

 

Beim Auslaufen am Abend waren viele Menschen am Hafen und winkten mit Taschenlampen und Mobiltelefonen. Es gab ein Hupkonzert der Autos, was wirklich Gänsehaut hervorrief! Am Signal Hill wurden wir noch mit einigen Kanonenschüssen in die Dunkelheit verabschiedet! Danke liebe Neufundländer für dieses tolle Erlebnis!

 

Was soll ich sagen: es war ein perfekter Tag! Ich freue mich jetzt schon auf Halifax...

 

Und ich war am Ende des Tages so müde, dass ich glatt vergessen habe, dass es doch heute 10 Prozent auf Liebeskind Taschen gab. Uuups.

 

Auf einen schönen weiteren Seetag... Langsam aber sicher werden es leider weniger

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