Datum | Wochentag | Land / Insel | Stadt / Hafen | Ankunft | Abfahrt |
25.12.2013 | Mittwoch | Deutschland | Frankfurt | ||
26.12.2013 | Donnerstag | Barbados | Bridgetown | ||
27.12.2013 | Freitag | Barbados | Bridgetown | ||
28.12.2013 | Samstag | Barbados | Bridgetown | ||
29.12.2013 | Sonntag | Barbados | Bridgetown | 22:00 Uhr | |
30.12.2013 | Montag | St. Lucia | Castries | ||
31.12.2013 | Dienstag | Dominica | Roseau | ||
01.01.2014 | Mittwoch | Guadeloupe | Pointre-à-Pitre | ||
02.01.2014 | Donnerstag | Antigua | St. John's | ||
03.01.2014 | Freitag | 1. Seetag | |||
04.01.2014 | Samstag | Dominkanische Republik | La Romana | 22:00 Uhr | |
05.01.2014 | Sonntag | 2. Seetag | |||
06.01.2014 | Montag | Aruba | Oranjestad | ||
07.01.2014 | Dienstag | Curacao | Willemstad | ||
08.01.2014 | Mittwoch | Bonaire | Kralendijk | ||
09.01.2014 | Donnerstag | 3. Seetag | |||
10.01.2014 | Freitag | Isla Margarita | El Guamache | ||
11.02.2014 | Samstag | Grenada | St. George's | ||
12.01.2014 | Sonntag | Barbados | Bridgetown | ||
13.01.2014 | Montag | Barbados | Bridgetown | ||
14.01.2014 | Dienstag | Barbados | Bridgetown | ||
15.01.2014 | Mittwoch | Barbados | Bridgetown | ||
16.01.2014 | Donnerstag | Barbados | Rückflug | ||
17.01.2014 | Freitag | Ankunft |
Jahreswechsel in der Karibik
Karibik, das klingt nach Sonne, Strand, Palmen und Meer. Ein Traum! Und genau dort wollten wir hin, um genau diesen Traum zu erleben. Schon die Vorbereitung war intensiv, jede Menge Reiseführer wurden gelesen und das Internet besonders das „Wasserurlaub“-Forum würde konsultiert, denn es sollte eine ganz besondere Reise werden.
Am zweiten Weihnachtstag ging es endlich los. Zuerst von Hamburg mit dem Flugzeug nach Frankfurt. Da es im Winter in Deutschland auch mal Eis und Schnee geben kann, haben wir eine Nacht in Frankfurt im Hotel verbracht. Es wäre doch ärgerlich wenn sich wegen ein paar Flocken Schnee Verspätungen ergeben und man den Anschluss-Flieger nach Barbados verpasst. Wir hatten uns das Steigenberger Hotel am Flughafen Frankfurt ausgesucht und haben die Entscheidung nicht bereut. Es gab abends ein Weihnachtsbuffet, welches keine Wünsche offen ließ.
Der Flug nach Barbados mit Condor in der Economy-Klasse, war sehr anstrengend. Die Boeing 767 in der Condor Economy Ausstattung ist nicht wirklich das Traumflugzeug, zumal unsere Maschine noch nicht modernisiert war. Der Flug ging über St. Lucia, wo eigentlich nur ein kurzer Zwischenstopp eingelegt werden sollte. Aber durch Unwetter war die Landebahn verschmutzt und nachdem wir in einer riesigen Staubwolke gelandet waren, haben die Inspektionen des Flugzeuges etwas mehr als länger gedauert. Nach einer langen Reise kamen wir mitten in der Nacht auf Barbados an.
Wir hatten uns ein Hotel am Strand etwas außerhalb von Bridgetown genommen und wollten dort die Tage bis zu unserer Kreuzfahrt zur Akklimatisierung und Erholung nutzen. Man muss sich erst einmal an die Wärme und Luftfeuchtigkeit gewöhnen und dazu kommt dann noch die innere Uhr, die sich auch erst einmal an die Karibik gewöhnen muss.
Der nächste Morgen ließ alle Strapazen der Anreise vergessen. Der Blick vom Balkon des Hotels auf den rosa schimmernden Strand und das türkisblaue Meer war umwerfend. So stellt man sich das Paradies vor. Das Frühstück war auch besonders. Das Restaurant des Hotels war auf einem großen Steg untergebracht der zum Teil ins Wasser hinaus ragte. Man hatte das Gefühl man wäre auf dem Meer. Die Speisen zum Frühstück waren international, ein Mix aus regionaler Küche (unter anderem gebackenen fliegenden Fisch direkt von Barbados).und dem Typischen Essen welches in jedem Hotel auf dieser Welt zum Frühstück gibt. Man muss sich an Fischkuchen und fliegenden Fisch zum Frühstück gewöhnen. Aber es war wirklich lecker.
Etwas mehr gewöhnungsbedürftig für unseren Geschmack waren eher die künstlichen Weihnachtsbäume und andere Weihnachtsdekoration, sowie die Weihnachtslieder. Man sitzt bei gefühlten 30°C unter Palmen am Meer und hört „Jingle Bells“ oder „White Christmas“ aus den Lautsprechern. Das ist verkehrte Welt.
Ach ja, was noch zu dieser verkehrten Welt passte, waren die Pferde am Stand und im Wasser. Es gibt eine Pferderennbahn ganz in der Nähe des Hotels. Und morgens kamen nun diese Pferde mit ihren „Betreuern“ an den Strand und schwammen dann gemeinsam ein paar Runden.
Zum Mittag gibt es einen kleine „Grill“ - Station am Strand, wo man die Klassiker der Fritteuse gekommen kann (Burger und Pommes). Erst Tage später haben wir mitbekommen, dass andere Gäste sich ihre Mittagmahlzeit bei einer Bude um die Ecke holten. Ja und bald verstanden auch wir warum. Die Fischbrötchen dort schmeckten einfach lecker. Es gibt nur eine Variante: frisch gebratener Schwertfisch in Brötchen mit Tomate und kleinem Salatblatt.
Wer will kann noch ein Stück Käse und ein gebratenes Ei dazu bekommen. Kleiner Tipp: niemals hinter den Counter der Fischbude sehen ;-). Aber keine Sorge, es schmeckt und wir haben keine Magen-Darm-Problem gehabt.
Abends kann man dann im Hotel essen (wir würden die Küche als „Asia Light“ bezeichnen), oder aber in einem der anderen Hotels bzw. im „Sugar Browns“ einem Restaurant um die Ecke (etwas teurer, aber sehr lecker).
Barbados ist im Allgemeinen hochpreisiger. Aber dafür muss man auf nichts verzichten und kann sich überall sicher fühlen. Die Menschen dort sind alle sehr freundlich und man wird am Strand bis auf kleine Ausnahmen nicht belästigt.
Vom Hotel ist es schon ein etwas längerer Weg in die Stadt Bridgetown, aber am Strand entlang ist dieser Weg schön und kurzweilig. In Bridgetown selbst gibt es nicht wirklich etwas zu sehen. Aber wer etwas einkaufen will, der findet dort alles. Gezahlt wird mit Barbados „Dollar“ oder US „Dollar“. Besonders bei Taxifahrern, die man auf der Straße anhält, sollte man sehr genau nachfragen in welcher Währung der Preis für die Strecke ist (US-Dollar sind doppelt so viel wert wie Barbados Dollar, wobei letztere die schöneren Scheine besitzen).
Ja so lässt sich die Zeit auf Barbados aushalten. Als besonderes Highlight hatten wir ein Abendessen im Restaurant „Waterside“ in Oistins gebucht. Die Taxis die das Hotel für einen ruft sind sehr sauber und meistens sehr neu. Die Taxi-Preise sind mit Europa zu vergleichen. Das Abendessen war wundervoll, der Tisch an welchem wir saßen war direkt am Wasser. Sehr romantisch bei Kerzenschein dem Rauschen der Wellen bei einem schönen Essen folgen.
Nach ein paar Tagen konnten wir morgens von unserem Hotelbalkon das Einlaufen von AIDAluna in den Hafen von Barbados beobachten. Die letzten zwei Stunden am Strand waren wir schon mehr als aufgeregt, denn es sollte unsere erste Karibik-Kreuzfahrt werden.
Entsprechend früh sind wir dann auch los zum Hafen. Mit dem Taxi waren wir ruck-zuck da. Wir waren etwas in Sorge, da wir nicht wussten wann wir als individualanreisende Gäste an Bord dürfen. Aber diese Sorge war unbegründet. Wir mussten nur unsere Ausweise und Reiseunterlagen vorzeigen, den Koffer zu den anderen im Hafenterminal stellen und mit dem Shuttlebus zum Schiff. Eine Dame von der Rezeption hat uns dann in Empfang genommen und schon waren wir eingecheckt. So schnell sind wir seit dem nie wieder an Bord gekommen.
Für uns ist es das Schönste wenn man an Bord des Schiffes kommt, erst einmal etwas zu Essen und das möglichst draußen. So schmeckt es gleich doppelt so gut. Aber Vorsicht wenn Pelikane in der Nähe sind. Auf Barbados waren zum Glück keine Pelikane da, insofern konnten wir unser Essen genießen und die Vorfreude und Stimmung auf uns wirken lassen.
Wir hatten eine Außenkabine mit eingeschränkter Sicht gebucht. Für uns der beste Kompromiss zwischen der preiswerteren Innenkabine und dem „Luxus“ einer Balkonkabine.
Eines vorweg: alle Karibik Inseln sind irgendwie gleich! Kolumbus hat sie auf irgendeiner seiner drei Reisen entdeckt und sie nach dem Schutzpatron des Tages benannt an dem er sie entdeckt hat. Auf der einen Insel regnet es mehr auf der anderen Insel weniger. Aus diesem Grund ist die eine Insel grüner und die andere Insel weniger grün. Die Bewohner der Inseln sind zum größten Teil Nachfahren der Arbeitskräfte, die während der Kolonialzeit dorthin aus Afrika verschleppt wurden. Gefühlt heißen alle Vulkane in der Karibik „Soufriere“. Die Menschen sind überall sehr freundlich und überhaupt nicht so aufdringlich wie man das aus Südeuropa und dem Orient kennt.
Ja und trotz dieser Gleichheit gibt es auch Unterschiede: Die Bewohner jeder Insel glauben auf der schönsten aller karibischen Inseln zu leben und das auf ihrer Insel der beste Rum oder Rumpunsch gebraut wird. Dazu gibt es dann noch Unterschiede, die die Nationen, die diese Inseln kolonialisiert haben hinter lassen haben. Auf den ehemaligen englischen Inseln fahren die Autos auf der linken Seite und auf den französischen bzw. spanischen Inseln fahren sie auf der rechten Seite. Aber die ehemaligen Kolonialherren haben auch etwas anderes hinterlassen, nämlich den Grad vorhandener oder nicht vorhandener sichtbarer und unsichtbarer Korruption. Aber davon sollte sich jeder selbst sein Bild machen.
Die erste Insel, die wir besuchten war St. Lucia, eine Insel von der behauptet wird, dass sie alleine 14-mal den Besitz zwischen Frankreich und England wechselte.
Wir hatten einen Ausflug mit einem örtlichen Anbieter gebucht. An der Touristeninformation gleich am Kreuzfahrtterminal wurden wir abgeholt. In einem Kleinbus ging es über die Insel. Der Guide hat uns während der Fahrt eine Menge über die Geschichte und das aktuelle Leben auf der Insel erzählt. Hier und dort haben wir kleine Stopps eingelegt und hatten Zeit Bilder der wunderschönen Landschaft zu machen.
Neben den Fotostopps haben wir auch eine Menge gelernt. Nicht nur, dass die Bananen der Insel wundervoll schmecken, sondern dass man die Schale der Bananen recyceln kann, indem man sie an die Ziegen verfüttert, die die Schale als Delikatesse betrachten. Ach ja und zum Schnorcheln sollte man auch Bananen dabei haben um „Bananenfische“ anzulocken. Fische stehen auf Bananen, besonders der „Gestreifte Sergeant“, wie wir beim Schnorchelstopp bestätigen konnten. Auf St. Lucia gibt es den einzigen „Drive Through Vulcano“. Mit dem Kleinbus fährt man durch eine Miniatur-Kraterlandschaft. Die Erde zeigt sich in ihrer ganzen Farbenpracht und überall dampft und brodelt es. An einer Stelle kann man anhalten, sich in Badezeug mit Lavaschlamm beschmieren (soll einen um Jahre jünger machen) und nach einer kurzen Trockenzeit alles im Bach abwaschen. Kleiner Tipp: die Badesachen sind anschließen ruiniert, denn alles stinkt nach Schwefel. Zum Mittag sind wir dann bei Einheimischen eingekehrt und haben Spezialitäten der Insel probiert, vor allem alle Arten von süßen und herzhaften Küchlein (Fischküchlein eingeschlossen). Für Getränke war während der Fahrt gesorgt, es gab Wasser, Softdrinks und natürlich Rum-Punsch (und wir können bestätigen, der Rum-Punsch von St. Lucia ist der allerbeste).
Während des Ausfluges mit Fotostopps, Speedbootfahrt, Strandaufenthalt incl. Schnocheln und einem Essen bei Einheimischen, haben wir einen sehr schönen Eindruck von der Insel bekommen.
Am nächsten Tag haben wir die Insel Dominica angelaufen. Wie der Name so schön sagt, wurde die Insel am Tag des „Dominicus“ entdeckt ;-) Die Insel ist noch grüner als St. Lucia, was durch mehr Regen als auf den anderen Inseln hervorgerufen wird. So regnete es auch
an diesem Tag. Wobei man sich bewusst werden muss, dass es nicht wie bei uns zuhause gefühlt tagelang regnet, sondern dass es kurz und heftig regnet, es aber nach ca. 15 Minuten zu Ende ist und die Sonne wieder scheint. Die Einheimischen bezeichnen den Regen deshalb auch scherzhaft als „Liquide Sunshine“. Dominica zählt zu den ärmeren und weniger erschlossenen Inseln. Wir hatten eine Tour mit einem lokalen Anbieter gebucht. Neben uns waren ein paar Amerikaner von einem anderen Schiff in dem Kleinbus. Die Kleinbusse sind der ganze Stolz ihrer Besitzer und so prangte als Erkennungszeichen eine riesige Aufschrift auf unserem Bus: „Big Papa“. Unsere Tour ging über den botanischen Garten, dessen besondere Attraktion ein alter gelber Schulbus ist, der bei einem Hurrikane unter einem Baum begraben wurde. Beim Anblick des Busses unter dem Baum werden einem die Gewalten eines Hurrikans bewusst. Zum Schnorcheln sind wir an einen anderen Teil der Insel gefahren. Allerdings sollte man nicht zu viel erwarten. Wie auf fast allen Inseln haben die Touristen der letzten 50 Jahre dafür gesorgt, dass die Unterwasserwelt nicht wirklich mehr so intakt ist, wie in den Katalogen abgebildet. Aber am Ende haben wir ein paar schöne Fische und ein paar wirklich große Leguane auf den Bäumen gesehen. Auf Dominica wurden Teile des Films „Fluch der Karibik“ gedreht und einer dieser Drehorte sollte unser nächster Stopp werden. Ein handelte sich um einen kleinen Fluss, der sich über die Jahrtausende in den Stein „gefressen“ hatte und der auf der anderen Seite oberhalb wieder zugewachsen war. In dieses „Fluss-System“ kommt man nur mit Guide und Schwimmweste. Aber es ist sehenswert. Am Ende des „begehbaren“ Teils kommt das Wasser von oben wie ein Wasserfall. Wenn nicht so viele Touristen da wären, wäre es richtig romantisch. Badeschuhe sind zu empfehlen!
Dominica ist eine Insel vulkanischen Ursprungs. Also gibt es auch heiße Quellen. Mitten im Wald gibt es ein System von Becken mit heißem Wasser. Allerdings ist das nichts für empfindliche Gemüter, weil die Becken natürlich entstanden sind und alles voll Steinen und Baumwurzeln ist und man im trüben Wasser nicht erkenne kann wo man sich setzt. Aber wie schon erwähnt, unsere Guides haben geschworen, dass Dominica die schönste aller Inseln ist und es hier die besten Rum bzw. Rum-Punsch gibt ;-)
Wir hatten ja eine Silvesterreise gebucht und dieses Highlight sollte nun in der Nacht stattfinden. Das Abendessen haben wir im Rossini eingenommen. Ja, hier muss man zuzahlen! Aber für die hohe Qualität des Essens, das ruhige Ambiente und die Zeit die man hat um alles zu genießen, ist es auf alle Fälle wert. Das Essen war wieder mal wundervoll. Um 23:00 Uhr waren wir gesättigt und nach den anstrengenden Erlebnissen auf Dominica eigentlich reif fürs Bett. Aber um 24:00 Uhr waren wir mit Freunden zum Anstoßen und zum Feuerwerk verabredet. Also haben wir durchgehalten. Mit dem Anstoßen war es so eine Sache, denn dazu musste sich jeder seine Flasche Sekt oder Champagner vorbestellen. Zum Glück hatten unsere Freunde eine Flasche Sekt, die auch für uns reichte. Die Erlebnisse des Tages zeigten Ihre Wirkung und so sind wir kurz nach 00:00 Uhr auch ins Bett gegangen. So haben wir leider das Mitternachtsbuffet und die „Berliner“ (oder auch Krapfen genannt) verpasst.
Neujahr lag das Schiff in Hafen von Guadeloupe. Da Guadeloupe zu Frankreich gehört konnten wir unsere Neujahrsgrüße an die Familie kostengünstig vom Handy erledigen. Die Freude in Deutschland über den unerwarteten Anruf war riesengroß. Wir hatten für den Tag ein Auto gemietet. Das Anmieten war gar nicht so einfach, denn die Kenntnis der französischen Sprache war unerlässlich. Während man auf allen anderen karibischen Inseln sich mit Englisch gut verständigen kann, ist es auf Guadeloupe mehr als von Vorteil wenn man auch die französische Sprache beherrscht.
Autofahren auf Guadeloupe ist wie Fahren in Frankreich. Eigentlich kein Problem. Wir haben uns den Schwerpunkt Strand vorgenommen.
Zuerst ging es nach Sainte- Anne. Der Strand ist direkt im Ort aber trotzdem nicht überlaufen. An kleinen Ständen an der Straße kann man sich ganz bequem mit Euros seinen Proviant kaufen. Zum Nachmittag sind wir dann die Küste entlang gefahren bis fast zum „Ende“ der Inseln. Neben der Straße kann man problemlos parken und findet den ruhigen Strand gleich hinter ein paar großen Büschen. Ein wirklich sehr schönes und ruhiges Plätzchen.
Wir nutzen gerne den Zeitunterschied zwischen Deutschland und der Karibik, um früh aufzustehen (wenn es in Deutschland 11:00 Uhr ist, dann ist es in der Karibik erst 06:00 Uhr). So waren wir auch beim Einlaufen auf Antigua an Deck als die Sonne aufging und wir kurze Zeit später in den Hafen von St. Johns einliefen. AIDA ist meistens das erste Schiff welches einläuft. So hat man dann ca. eine halbe Stunde das Gefühl „allein“ da zu sein, bevor dann die anderen Schiffe den Hafen anlaufen. Wie auf fast allen Inseln, hatten wir auch hier einen Ausflug mit einem lokalen Anbieter gebucht. Der Treffpunkt war etwas ominös außerhalb des Hafens. Aber es verlief alles problemlos. Antigua soll 365 Strände haben, für jeden Tag einen. Und ich bin mir sicher, dass wir an diesem Tag den größten Teil davon gesehen haben.
Neben den Stränden hat Antigua aber noch einen Sehenswürdigkeit, die wirklich sehenswert ist: „Nelsons Dockyard“. Von einem Fort auf einem kleinen Hügel, sieht man zwischen dem Grün der Landschaft eine größere hellblaue Bucht in welcher viele Segelboote liegen. Wenn man näher herankommt sieht man eine kleine historische Stadt, in der es an nichts fehlt was man als Seemacht im 17.ten Jahrhundert brauchte. Herrenhäuser, Wirtshäuser und Werkstätten zur Schiffsreparatur.
Zum Glück folgte nach Antigua ein Seetag. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie man sich auf einen Seetag freuen kann. Nach den ganzen Erlebnissen der letzten Tage tat ein bisschen Ruhe mehr als gut. Man sollte es nicht versäumen schon rechtzeitig einen Platz in der Wellness-Oase zu reservieren (möglichst schon online vor der Reise). So ist man ein bisschen Abseits vom Trubel. Spätestens um 10:00 Uhr wird es auf dem Deck so voll, dass man nur noch mit viel Glück einen freien Platz findet. In solchen Fällen ist das Freideck auf Deck 6 zu empfehlen, hier scheint zwar nicht immer die Sonne, aber bei der Intensität der Sonne ist ja auch der Schatten zu bevorzugen. Aber auch hier sollte man auf Sonnenschutz nicht verzichten.
In La Romana ist dann Wechseltag, zumindest für die Leute, die ihre Reise in der Dominikanischen Republik begonnen haben. Für uns war ein Ausflug geplant. Wir hatten einen Bootsausflug von Bajahibe bei einem privaten Anbieter gebucht. Wir sollten uns
einfach ein Taxi nehmen und für 16 US$ pro Person sollte es dann die ca. 20 Min. nach Bajahibe und zurück gehen. Ein fairer Preis dachten wir im ersten Moment, bis wir bemerkten, dass es sich um Großraumtaxis handelte, die so lange warteten bis das Taxi voll war. In unserem Taxi waren 11 Leute. Das macht 176 US$ für 20 Min. hin und 20 Min zurück. Nicht schlecht, da fahre ich in Deutschland billiger. Aber als kleine Warnung an alle. Es führt kein Weg um das Taxi herum, alles ist fest in der Hand der Taxi-Mafia. Und wenn ich alles sage, dann meine ich auch wirklich alles. Einzige Alternative: man bleibt auf dem Schiff oder bucht einen Ausflug mit AIDA.
Für uns ging es dann in Bajahibe mit dem Speedboot weiter. Die Sitzplätze auf dem Boot sind nichts für große Menschen und schon gar nicht für Leute mit Bandscheibenproblemen. Zuerst ging es im schnellen Tempo zu den Seesternen. Im hüfttiefen Wasser kann man dort stehen und ein Bild mit den riesengroßen Seesternen machen, die dort leben. Aber die Seesterne wirklich nur kurz auf dem Wasser holen und dann schnell wieder zurück, schließlich sind sie nicht für ein Leben über Wasser gemacht. Der Guide sprach gutes Deutsch und war mehr als bemüht den Tag zu einem Erlebnis zu machen. Das blaue Meer, die schneeweißen Strände und die grünen Palmen sind schon mehr als sehenswert. Man darf nur nicht den „Fehler“ machen und ein Stück weit ins Landesinnere zu gehen und sich dort ein Bild zu machen wie die Einheimischen leben. Wenn man die einfachen Hütten sieht, wird einem bewusst in welchem Luxus wir leben. Die Strände die wir besuchten waren fast ausschließlich Privatstrände, die der Veranstalter für den Moment unseres Aufenthaltes angemietet hat. Essen und Getränke sind je nach „Paket“ welches man gebucht hat mit im Preis enthalten. Für weitere 40 US Dollar bekommt man noch eine Fotodokumentation und ein Fotoshooting auf Datenstick (der Fotograf verstand sein Handwerk und die Investition hat sich für uns gelohnt).
Im Großen und Ganzen ein schöner Ausflug, sieht man einmal von der Korruption und der Armut ab, die wir gesehen haben. Abends am Tisch im Gespräch mit anderen Mitreisenden, haben wir so mache abenteuerliche Geschichte von Ausflügen auf eigene Faust gehört. Von
einer Taxi -Tour nach Santo Domingo für nicht wenig Geld und dem deutschsprechenden Guide, der am Ende nur drei Woche Deutsch verstand. Ja, die Dominikanische Republik ist immer für ein Abenteuer gut!
Einen Vorteil hat es wenn man die Reise ab der Dominikanischen Republik antritt: der erste Tag ist ein Seetag! So kann man sich in Ruhe akklimatisieren und das Schiff erkunden. Wir haben den Seetag genauso genossen. Nach all den Erlebnissen einfach mal die Füße hochlegen und nichts tun.
Der nächste Hafen ist Oranjestad auf Aruba (niederländische Antillen). Man merkt sofort, dass der Entwicklungsstand auf dieser Insel einer der höchsten in der karibischen Inselwelt ist. Auch wenn der Name Niederländische Antillen es vermuten lässt, die offizielle Währung ist nicht der Euro. Aber sonst ist es auf Aruba abgesehen von den Temperaturen sehr europäisch.
Wir haben uns mit anderen Mitreisenden für eine halbtägige Taxi-Tour über die Insel entschieden. Es gibt nicht wirklich viel zu sehen. Ein größerer Monolith auf den wir gestiegen sind, war das für uns das Besondere an dieser Tour. Am Ende haben wir uns an einem der wundervollen Sandstrände absetzen lassen. Die Strände sind wirklich das Highlight der Insel, die ansonsten eher steppenartig ist. Die Strände sind fast schneeweiß und durch die Hotels in der Nähe auch sehr gut erschlossen. Den Rest des Tages haben wir am Strand verbracht. Einfach wundervoll!
Jeder hat ihn bestimmt schon getrunken, den Blue Curacao, aber die wenigsten waren schon einmal auf dieser zu den niederländischen Antillen zählenden Insel vor der Küste Venezuelas. Für Kreuzfahrtschiffe gibt es zwei Liegeplätze. Einen mitten in der „Stadt“ und einen etwas außerhalb, aber dennoch fußläufig nicht weit vom Zentrum der Stadt Willemstad entfernt. Unser Schiff lang außerhalb.
Aber die Stadt war für uns erst einmal zweitrangig, denn auf Curacao gibt es die Möglichkeit mit Delphinen zu schwimmen. Und diesen Traum wollte sich Sandra erfüllen. Mit dem Taxi sind wir dann zum Aquarium gefahren. Das Aquarium selbst machte einen nicht so schönen Eindruck, aber alles was mit den Delphinen zu tun hatte schon. Nach Erledigung des Papierkrams und einer Einweisung durch die Trainer ging es für Sandra und vier weiteren Personen mit Flossen ins Wasser. Mit zwei Delphinen war dann gegenseitiges Kennenlernen angesagt. Auf alle Fälle hat es den zweibeinigen „Fischen“ viel Spaß bereitet.
Den Rest des Tages haben wir die Stadt Willemstad erkundet. Nach den Erzählungen soll es der Gouverneur der Insel Curacao Peter Stuyvesant gewesen sein, der für die bunten Farben der Häuser verantwortlich ist, weil er anordnete die Häuser bunt anstatt weiß zu streichen, weil ihn das Weiß zu sehr blendete. Die Stadt ist nicht sehr groß und zu Fuß relativ gut zu erlaufen. Es gibt zwei Stadtteile die durch einen Meeresarm getrennt sind. Verbunden werden beide Stadtteile durch eine historische schwimmende Brücke.
Die Häuser sind wie gesagt alle in verschiedenen Farben gestrichen. Es gibt ein paar kleinere Einkaufsstraßen und fast überall „WLAN for free“.
Am Rande des Zentrums gibt es noch einen „Schwimmenden Markt“. Die überwiegende Anzahl der Händler kommt mit dem Boot aus Venezuela und verkaufen hier mehr oder weniger direkt vom Boot aus landwirtschaftliche Produkte.
Nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt haben wir uns in ein Cafe am Wasser gesetzt und bei einem Cocktail und Eis dem Treiben rund um die historische „Königin Emma“ Brücke angesehen. Ein Schiff der Holland-Amerika Linie lag in der Stadt und wir hatten das Glück das Auslaufen mit dem Öffnen und Schließen der Brücke angesehen zu können. Ja, das ist der Vorteil eines deutschen Schiffes, man ist meist das erste Schiff im Hafen und das letzte was wieder rausfährt. So lag dann auch AIDAluna bis in die späten Abendstunden in Curacao, sodass wir auch noch die Abendstimmung mit den noch weihnachtlich beleuchten Häusern in Willemstad genießen konnten.
Bonaire, die nächste Insel auf der Reise ist eigentlich erst auf den zweiten Blick liebenswert. Sie ist noch karger als Aruba und die Sandstrände sind weniger spektakulär. Ich möchte nicht wissen wie einfach und entbehrungsreich das Leben der ersten Siedler hier ausgesehen haben mag. Wenn die Kreuzfahrtschiffe hier nicht anlegen würden und tausende Touristen anlanden würden, dann wäre Bonaire sicher der Ort auf der Reise der für Ruhe und Entschleunigung stehen würde. Wir haben uns zuerst für einen kleinen Stadtrundgang entschieden. Wobei Stadt für unsere Verhältnisse sicher zu viel gesagt wäre für die kleine Ansammlung von Häusern, Geschäften und Cafes. Zugegebenermaßen hat der Ort etwas, besonders wenn man sich etwas abseits der Touristenmagneten (Souvenierläden, etc.) bewegt. In einem netten Cafe haben wir den größten Teil des Vormittags verbracht (denn auch hier gab es wie fast überall kostenfreies WLAN).
Für den Nachmittag hatten wir einen Ausflug in kleiner Gruppe mit Segelboot über AIDA gebucht. Auch wenn der Ausflug nur kurz war (3 Std.), so war es ein sehr schönes Erlebnis. Die beiden Begleiter haben uns einen sehr schönen Nachmittag bereitet. Wir sind nicht nur zwischen Bonaire und Klein-Bonaire hin- und her gekreuzt, sondern haben an einer der vielen Bojen festgemacht (ankern darf man nicht, um die Unterwasserwelt zu schützen) und konnten mit Schnorchel, Maske und Flossen die Unterwasserwelt ansehen. Aber wie fast überall in der Karibik sieht man zwar jede Menge Fische, aber leider auch die Zerstörung durch unvorsichtige frühere Besucher und Umweltprobleme. Ein wirklich schöner und empfehlenswerter Ausflug.
Inzwischen waren wir karibikerfahren und freuten uns auf die nächste Insel „Isla Margarita“. Ich kann mich noch gut an die wundervollen Erzählungen von Bekannten erinnern, die zwanzig Jahre vorher ihre Hochzeitsreise dort verbracht haben. Umso gespannter waren wir. Allerdings fühlte sich Sandra nicht so, sodass ich alleine an der privat organisierten Tour mit Herrn Huber teilnahm. Herr Huber wohnte schon ein paar Jahre in Venezuela. Zur Verstärkung hatte er Peter dabei, der in Venezuela geboren war, aber dank seiner deutschen Eltern wunderbar Deutsch mit schwäbischem Akzent sprach. Ich gebe zu, dass ich mich nicht wirklich auf die Tour (Hintergründe, Geschichte, aktuelle Lage etc.) vorbereitet hatte. Vielleicht war es auch diese Unbekümmertheit, die mich unvoreingenommen an diese Insel und das Land Venezuela heranführte.
Zuerst ging es zu einem „Mangroven-Park“. In vielen kleinen Booten wurden wir durch die wunderschöne Wasserlandschaft geschippert, haben verschiedene Mangroven „Tunnel“ mit romantischen Namen durchfahren. Immer wieder hielt der Bootsführer an, um uns die Schönheit der Natur zu zeigen. So haben wir verschiedene Vögel, Seesterne und Seepferdchen gesehen.
Danach ging es mit einem kurzen Stop an einem Aussichtspunkt zum „Hardrock-Cafe“. Über dem Eingang hing ein Schild „Keine Waffen“. Wenn man aus der heilen Welt „Deutschland“ kommt, wird man darüber sicher im ersten Moment schmunzeln. So ging es mir jedenfalls. Und so habe ich das Schild gleich fotografiert. Erst viel später, als ich wieder heil in der Heimat war, ist mir die Ernsthaftigkeit dieses Schildes bewusst geworden. In Venezuela werden viele Dinge die wir in Deutschland vielleicht in einer lautstarken Diskussion klären leider mit Waffengewalt gelöst. Erst kürzlich so erzählte uns Peter wurde eine „Miss Venezuela“ einfach in ihrem Auto erschossen.
Die meisten Dinge des täglichen Lebens werden auf der „Isla Margarita“ neben staatlichen Läden auf kleinen Märkten besorgt und erledigt. Auch wir haben so einen kleinen Markt besucht und haben einen wundervoll schmeckenden Smothie und kleine Backwaren probiert.
Strand. Leider ist der Glanz den meine Bekannten vor 20 Jahren erlebt haben verblasst. Es sieht alles sehr heruntergekommen aus und der Strand macht keinen schönen Eindruck mehr.
Das Besondere an dieser Tour waren die vielen kleinen und großen Geschichten, die uns Peter über das Leben in Venezuela erzählte. Geschichten über staatliche Laden in welchen es nichts zu kaufen gibt, Korruption, Kriminalität, Umgang mit der Polizei und natürlich Politik. Heute sitze ich hier und es läuft mir noch immer ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich an die Isa Margarita und Venezuela denke. Auch wenn auf unsere Tour alles ruhig verlaufen ist, so darf man doch nicht vergessen, dass die Lage in Venezuela alles andere als sicher ist. Genau vier Wochen nach unserer Tour ist dann ein Gast von AIDA auf einem Ausflug erschossen worden, als er sich bei einem Überfall wehrte. Zu Recht fährt AIDA seit dem die Isla Margarita nicht mehr an.
Sollte trotzdem einer der Leser mal auf die Isla Margarita kommen, dann bringt bitte eine deutsche Mettwurst für Peter mit. Ich bin mir sicher er wird auch Euch ein guter Reiseführer sein.
Mit Grenada verbinde ich in meinen Erinnerungen nur die Landung amerikanischer Streitkräfte im Jahr 1983 auf der Insel. Die wirklichen Gründe dafür konnte ich letztendlich auch nicht bei meinem ersten Besuch auf der Insel ergründen. Die Bewohner der Insel mit denen ich sprach sind den Amerikaner mehr als dankbar für ihr Eingreifen damals. Grenada ist eine sehenswerte Insel. Schöne Strände, üppiges Grün und eine freundliche Bevölkerung mit der nötigen Gelassenheit auf so einer Insel zu leben. Wir haben uns für eine Taxi-Tour entschieden. Ich meine es waren 35 US$ die wir pro Person in einem größeren Taxi (8 Gäste) für ca. 7 Stunden Tour bezahlt haben. Highlights der Tour waren die Muskatnuss- Kooperative, die Rumfabrik „River-Rum“, der alte Flugplatz, der Felsen von dem sich die letzten Kariben ins Meer stürzten, um der Sklaverei zu entgehen und der übliche Strandstopp, wie auf eigentlich jeder Insel.
Eine wirklich schöne Tour auf der wir viel gelernt haben. Zum einen, dass die Muskatnuss die wir zum Würzen nutzen eigentlich der innerste Kern der „Muskatfrucht“ ist und sich am besten hält wenn man sie in der „Nussschale“ belässt, zum anderen, dass es extra einen Rum für Touristen gibt, der anstatt der 74% Alkohol nur 69% enthält, weil man alles über 70% nicht mit dem Flugzeug transportieren darf. Ach ja und noch etwas habe ich gelernt, nämlich dass die etwas abwesenden Insulaner, die ab und an durch die Straßen wanken
nicht etwas auf Muskatnuss sind (die Muskatnuss soll in großen Mengen berauschend wirken), sondern zu viel von dem 74%igen Rum genossen haben.
Das schönste Erlebnis des Tages war allerdings „Rossini einmal anders“. Die langsam untergehende Sonne warf ein wundervolles Licht auf die „Anytime Bar“. Es gab Champagner, frisch gepressten Orangensaft und kleine Leckereien als ersten Gang eines Mehrgang Menüs, welches dann später im Rossini fortgesetzt wurde. Vom Freideck vor der Anytime-Bar hatte man einen schönen Blick auf die Insel Grenada in der untergehenden Sonne. Wirklich sehr eindrucksvoll.
Wenn es am schönsten ist sollte man aufhören. Nach wundervollen und erlebnisreichen zwei Wochen auf 11 verschiedenen Inseln waren wir wieder auf Barbados. Während es für viele andere Gäste gleich vom Schiff nach Hause ging, fuhren wir mit dem Taxi nur auf die andere Seite der Stadt Bridgetown und waren wieder in unserem Strandhotel. Das Zimmer war zwar noch nicht fertig aber wir konnten unseren Tag schon am Strand bzw. am Pool verbringen.
Ein Highlight unseres zweiten Aufenthalts auf Barbados sollte eine „English Tea Time“ im “Sandy Lane Beach Hotel“ sein. Dazu sollte man wissen, dass das Sandy Lane Beach Hotel eines der besten und teuersten Hotels der Insel ist. Schon am Tor mussten wir unseren Ausweis vorzeigen und nach einem Abgleich mit der Gästeliste durften wir das Hotelgelände betreten.
Es ist wirklich sehr herrschaftlich dort und bis wir an unseren reservierten Tisch gelangten hatten wir schon verschiedene Ober-, Untermanager, Ober- und Unterkellner kennengelernt. Man fühlt sich dort ein bisschen wie ein Teil der höheren Gesellschaft und hat das Gefühl den einen oder anderen Gast schon mal in einem Boulevardblatt gesehen zu haben. Die Tea-Time war wirklich ein optisches und kulinarisches Erlebnis. Und auch ein kleiner Rundgang im Hotel und dazugehörigem Strand war mehr als eindrucksvoll. Etwa eineinhalb Stunden fühlt man sich als Teil der oberen zehn Tausend, bevor es nach einer persönlichen Verabschiedung durch den Hoteldirektor mit dem Taxi zurück in die Wirklichkeit geht.
Wir wollten schon etwas mehr als den Strand und die paar Hotels von Barbados sehen. Und so haben wir uns für eine Katamaran-Tour mit einem lokalen Anbieter entschieden. Wir waren ein kleine Gruppe auf einem kleineren Katamaran mit einem wirklich liebenswerten Skipper mit Namen Charlie. Zuerst ging es zu den Schildkröten. Auf Barbados werden seit Jahren wilde Schildkröten angefüttert, die so relativ zahm geworden sind und sich von den Massen an Touristen nicht aus der Ruhe bringen lassen, sodass man nur mit Brille, Schnorchel und Flossen die Schildkröten einmal unter Wasser sehen kann. Man muss sich das irgendwie wie Schildkröten Suppe vorstellen. Eine große Anzahl an Booten kommt an diesen Spot. Alle springen ins Wasser angeführt von ihren Guides und versuchen eine der Schildkröten zu sehen, die versuchen die Fischstücke zu erhaschen, die ihnen die Guides zuwerfen. Nach ca. 20-30 Minuten sind alle wieder auf den Booten und neue Boote nehmen den Platz der alten Boote ein. Was das besondere für uns war, ist dass wir bemerkten, dass der Spot nur ca. 500m von unserem Hotel entfernt war. Danach segelte Charlie mit uns auf die andere Seite vom Hafen fast genau an der Stelle an der das Sandy Lane Beach Hotel lag. Getränke und ein kleines Buffet waren Teil des Arrangements. Und so haben wir ein schönes Picknick auf dem Wasser eingelegt, bis es dann wieder in den Hafen ging.
Nun wussten wir ja wo die Schildkröten „wohnen“. Und am nächsten Morgen sind wir tatsächlich vor den ganzen Touristen dort hin geschwommen. Es war anfänglich nicht leicht, aber irgendwann haben auch wir als Laien Schildkröten gesehen. Es gibt dort auch zwei Wracks, die teilweise schon mit Korallen bewachsen sind. Um diese Wracks leben viele verschiedene Arten von Fischen. Mit dem richtigen Licht kann man die Farbenpracht dieser Fische in aller Ruhe beobachten. Ach ja, wie auf St. Lucia gelernt stehen Fische auf Bananen. Ja, es ist schon ein Erlebnis, so viele Fische um sich herum zu erleben. Dieses kombinierte Schildkröten- und Fisch-Erlebnis war das schönste Unterwassererlebnis in der ganzen Karibik.
Pünktlich zum Frühstück waren wir wieder im Hotel. Nach einem Kaffee und ein paar Frühstückspezialitäten konnten wir die ersten Ausflugsboote bei den Schildkröten beobachten. Nur wir waren schon eher da.
Irgendwann ist auch der längste Urlaub vorbei und es heißt Abschied nehmen. Zum Glück konnten wir den Tag noch am Hotelstrand genießen, um dann frisch geduscht zum Flughafen aufzubrechen. Der Nachtflug war anstrengend. Aber irgendwann ist jeder Flug einmal vorbei. Und nach einem Zwischenstop in Frankfurt waren wir wieder in der Heimat, mit einem Koffer voller Erinnerungen an ein Hauch von Insel-Paradies.
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